«Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit»

Noch nie war Weiterbildung so wichtig wie in der heutigen, kurzlebigen Zeit. Es gibt bezeichnenderweise immer mehr Berufsgattungen, welche ohne vorgeschriebener, jährlicher Weiterbildung ihren Berufsstand verlieren. Wir leben in einer Zeit, wo «Generalistenwissen» wieder verstärkt durch Fachwissen kompensiert werden muss.

Schlagen Sie die Inseratenseiten auf allen Jobportalen auf, gesucht werden Mitarbeiter auf allen Stufen mit besonderem Fachwissen oder Berufserfahrungen begleitet durch gezielte Weiterbildungen. Für jeden Generalisten stehen 50 weitere vor der Türe bereit, den Job sofort zu übernehmen, während der Spezialist und Fachmitarbeiter sofort gleichzeitig an 5 verschiedenen Ort anfangen könnte.

Wann haben Sie sich das letzte Mal als Mitarbeiter über eine Weiterbildung Gedanken gemacht? Oder wann haben Sie als Führungskraft Ihre Mitarbeiter das letzte Mal durch externes Wissen schulen oder weiterbilden lassen?

Sind Weiterbildungskurse in Ihrem Unternehmen noch immer «Kosten» oder werden sie als «Investition» geplant, durchgeführt und bzgl. Erfolg gemessen?

Wer sich weiterbildet, steht an der Spitze und gehört zur Elite.

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Nur jeder zweite Arbeitnehmer erhält die regelmäßige Möglichkeit zur außerbetrieblichen Weiterbildung. Laut Experten zu wenig, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu sichern. Auch die Wechselwilligkeit der Angestellten steigt dadurch – vor allem bei den Jungen.

Arbeitgeber stellen mitunter viele Wünsche an ihre Mitarbeiter: Loyalität, Motivation, Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Einsatz. Doch wenn es darum geht, sich an der Weiterentwicklung des Mitarbeiters zu beteiligen, ist die Bereitschaft auf Unternehmensseite oft gering.

Gerade einmal 51 % der Arbeitnehmer erhalten die Möglichkeit zur regelmäßigen, außerbetrieblichen Weiterbildung. Nur wenig mehr (57%) führen überhaupt Personal- und Entwicklungsgespräche. Richtige Zielvereinbarungen zwischen Chef und Mitarbeiter gibt es wiederum nur bei 49%. Eine intensive Betreuung durch einen Mentor oder Coach erhalten lediglich 15%.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1.000 Erwerbstätigen im Auftrag der Deutschen Universität für Weiterbildung. Demnach erhalten immerhin 65% die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen und Wissen mit Kollegen.

Eine innerbetriebliche Fortbildung erhalten rund 61%. Diese Zahlen sind allesamt zu niedrig, um für ein optimales Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Unternehmen zu sorgen.

Obwohl Unternehmen die Bedeutung moderner Personalführung erkannt haben, setzen sie vieles in der Praxis nicht um. Bewährte Methoden wie Mentoring und Coaching kommen ebenfalls selten zum Einsatz. Hier besteht eindeutig Nachholbedarf auf Seiten der Personalführung.

Nur was man implementiert hat in seinen beruflichen Alltag, hat man auch wirklich verstanden und gelernt.

Ziemlich klar ist auch das Verhältnis zwischen den Förderungsmöglichkeiten und der Zufriedenheit von Mitarbeitern: Jeder dritte Mitarbeiter fühlt sich von seinem Vorgesetzten nicht unterstützt, wenn es um die Karriere geht. Dieses Verhalten ist zunehmend gefährlich, denn «heutige Mitarbeiter machen ihre Karriereplanung nicht mehr vom Unternehmen abhängig. Bietet ihnen ein anderer Arbeitgeber mehr, zögern sie nicht lange und wechseln».

Das gilt vor allem für junge Talente: Ganze 42% der 18- bis 35-Jährigen würden bei einem Jobwechsel den Arbeitgeber vorziehen, der ihnen eine Weiterbildung ermöglicht. Während für Ältere das Weiterbildungsangebot weniger ausschlaggebend ist, legen die Jungen viel Wert auf akademische Abschlüsse wie Master oder ein Hochschulzertifikat.

Zwei Drittel erwarten sich von der akademischen Weiterbildung übrigens konkretes Fachwissen für den direkten Einsatz im Beruf. Das liegt auch am Wechsel von der klassischen Karriereleiter hin zu Projektkarrieren mit zeitlich befristeten Aufgaben zu unterschiedlichen Themen und Bereichen innerhalb des Unternehmens.

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Liefen Karrieren früher oft nach dem Muster: Erst Ausbildung, dann Mitarbeit und schließlich eine Führungsposition bei einem Unternehmen, zeigen sich heute oft Lebensläufe, die sich vom Unternehmen loslösen.

Was Experten als «boundaryless careers» bezeichnen, geht auch mit einer sinkenden Loyalität der Arbeitnehmer einher. Denn statt sich über die klassische Terminologie «Status, Macht und Einkommen» zu definieren, fragen junge Arbeitnehmer viel häufiger:

«Wer bietet mir das, was ich für meine Karriere brauche?»

Suchen Sie Beratung bzgl. Ihrer Karriereplanung oder gezielte die Ermittlung des Weiterbildungspotentials in Ihrer Unternehmung? Schreiben Sie uns Ihre Gedanken.

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